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Schnüffeln - Bücher lesen für Hunde

Liebes Herrchen, liebes Frauchen, hast du deinen Hund heute auch nicht ausgelastet, sondern warst "nur" mit ihm spazieren? Das ist in etwa so wie wenn Menschen sagen "ich habe heute nichts gemacht und nur ein Buch gelesen". Beim Lesen leistet unser Gehirn großes, aus simplen Buchstaben entstehen in unseren Köpfen bewegte und farbige Bilder, Menschen, Orte und Zusammenhänge.  Ähnliches leisten die Gehirne unserer Hunde, wenn sie bei Spaziergängen ordentlich schnüffeln dürfen. Alle paar Zentimeter werden Informationen aufgenommen und verarbeitet, die für unsere Hunde wichtig und höchstinteressant sind. Hier hat ein Kind ein bisschen Wassereis hintropfen lassen, dort hat die läufige Hündin aus der Nachbarschaft einen Aufruf gestartet und generell ist die Lage sicher, denn der Rüpel aus der Nebenstraße hat sich heute noch nicht blicken lassen. "Nur" ein Spaziergang bedeutet für Hunde spannende Geschichten an jeder Ecke und eine ausfüllende Beschäftigung, wenn

Blöde Töle?! Nein - blöde Frauchen!

Liebes Herrchen, liebes Frauchen, dein Liebling darf mit in den Urlaub? Das ist toll für ihn, denn er ist am liebsten bei seinen Liebsten. Wir haben kürzlich das Campen für uns entdeckt und waren am Wochenende mit dem Wohnmobil an der holländischen Küste. Ich habe sehr gestaunt wie viele tolle und gut erzogene Hunde auf dem Stellplatz waren. Fast vor jedem Wohnmobil lag mindestens eine Fellnase und entspannte sich, bei unseren direkten Nachbarn sogar 3 große Hunde. Super! Doch dann verbrachten wir einen Vormittag am Strand. Links von uns lagen 2 Frauen mit 2 Hunden, beide unangeleint, entgegen der dortigen Vorschrift. Der kleinere attackierte und umringte freudig bellend jedes vorbeikommende Wesen, egal ob Erwachsener, Kind oder Hund. Die Frauchen blieben entspannt. Auch der andere Hund lebte seine Freiheit voll aus und rannte plötzlich über den ganzen Strand zu 2 anderen Frauen mit Hund. Als diese darauf hinwiesen, dass Hunde angeleint werden sollen, konterte die Besitzerin, das

DU BIST DER RUDELFÜHRER - echt jetzt?

Liebes Herrchen, liebes Frauchen, es reicht mir!! In diesem Block soll keinesfalls respektlos mit anderen Ansichten, Trainern, Ausbildungsansätzen, etc. umgegangen werden, ABER wenn ein "Trainer" Hunde vor laufender Kamera drangsaliert und in seinem Buch sogar mit Bild erläutert, wie man seine Hand zur Kralle formen soll, um den Hund damit in die empfindliche Halsgegend zu "beißen", ist Aufklärung angesagt. Ich lese dieses Buch gerade selber und bin häufig zwischen Wut, Mitleid, Heulen und Lachen gefangen. 1. Gewalt gegenüber Tieren ist nicht akzeptabel! 2. Hunde wollen nicht herrschen!! 3. Hunde und Menschen bilden keine Rudel!! Es gibt verschieden Symbiosen unterschiedlicher Arten. Denkt zum Beispiel an die Vögel, die Huftieren die Parasiten vom Rücken picken. Beide Arten profitieren von dieser Kooperation und interagieren sogar. Das bedeutet aber nicht, dass das Huftier denkt es sein ein Vogel und plötzlich versucht abzuheben! Auch bedeutet das nicht, d

Hundesport - braucht mein Hund das?

Liebes Herrchen, liebes Frauchen, welches Handicap hast du? Wie viele Tore hat dein Sohn letzte Saison geschossen? Und welche Platzierung hat dein Hund bei den NRW-Meisterschaften im Agility belegt? Wir Menschen haben schon immer den sportlichen Vergleich gesucht und unsere Leistungen werden als Statussymbole angesehen. Unsere Hunde haben je nach Rasse Fähigkeiten, die sie zu guten "Sportlern" machen. Müssen Border Collies demnach aufgrund ihrer Reaktionsschnelligkeit und Wendigkeit Agility machen, um ausgelastet zu sein? NEIN! Betrachten wir doch einmal die ursprünglichen Aufgaben des Border Collies. Er hat in seiner schottischen Heimat Schafe bewacht und zusammengetrieben. Und im Winter, wenn die Schafe im Stall standen? Kannst du dir vorstellen, dass der Schäfer mit ihnen den nächsten Agility Parcours aufgesucht hat??? Sie haben sich mit Streifzügen durch ihr Revier, sozialer Interaktion und ganz viel Ruhe beschäftigt- artgerecht demnach- und sie waren zufrieden! Es s

Eingeschläfert - gute Reise mein Engel

Liebes Herrchen, liebes Frauchen, gestern habe ich eine sehr schmerzhafte Erfahrung machen müssen. Meine geliebte Sally wurde mit 15 Jahren eingeschläfert. Sie hat mich fast mein halbes Leben lang begleitet, war da, wenn sonst keiner da war und ist mit mir erwachsen geworden. Vielleicht kann ich hiermit anderen helfen, die in ähnlicher Situation sind. Vielleicht hilft es auch einfach nur mir das aufzuschreiben. Ich weiß es nicht, der Kopf läuft Amok. Bisher konnte ich mich von keinem meiner Hunde verabschieden. Bingo musste unter Betäubung geröntgt werden und die Ärzte stellten einen riesigen Tumor fest. Wir folgten ihrer Empfehlung ihn nicht wieder aufwachen zu lassen. Ben litt schon sehr früh an Herzproblemen und musste eingeschläfert werden, als ich mich am anderen Ende der Welt befand. Aus Angst habe ich schon lange überlegt, ob ich Sally auf ihrem letzten Weg begleiten möchte bzw. ob ich das schaffe. Erst ein Artikel, den ein Bekannter auf facebook geteilt hatte, half mir bei

Hunde beherrschen mehrere Sprachen

Liebes Herrchen, liebes Frauchen, wie gut "verstehst" du dich mit deinem Hund? Hunde leben bereits seit mehreren Tausend Jahren mit und bei den Menschen. Die evolutionäre Entwicklung der Hundeartigen wurde über Jahrtausende hinweg durch die künstliche Auswahl des Menschen ergänzt. Daraus folgt, dass Hunde inzwischen schon genetisch bedingt menschliche Zeichen interpretieren können. Wenn Hunde einander ihre Zähne zeigen, drohen sie sich. Zeigt ein Mensch seine Zähne, lacht er und ist freundlich gestimmt. Hunde haben den Unterschied gelernt und können uns sogar besser lesen als Menschenaffen. Sie können sich sogar auf weitere Ebenen einstellen und erkennen mit welcher Spezies sie es zu tun haben (z.B. Katzen im gleichen Haushalt). Diese Fähigkeit ist grandios und wird von genau zwei Lebewesen beherrscht: Menschen und Hunden! Der Hund - der beste Freund des Menschen!

Der Mythos vom Welpenschutz

Liebes Herrchen, liebes Frauchen, wer Welpen mit anderen Hunden in Aktion sieht, denkt "och, wie niedlich, so ein kleiner Raufbold." In aller Regel fällt dan n auc h früher oder später das Wort Welpenschutz, das signalisieren soll, dass erwachsene Hunde den kleinen Rackern nichts Böses können. Das ist ein Mythos und nicht korrekt! Es existieren weder genetische Hemmungen noch Instinkte, die Hunden sagen, dass sie freundlich mit fremden Welpen umgehen müssen. Ganz im Gegenteil: Erwachsene Hunde fühlen sich oft von jungen Hunden, ihren unkoordinierten Bewegungen und dem distanzlosen Verhalten gestört. Entsprechende Signale wie Drohen kann der Welpe mangels Erfahrung noch nicht interpretieren und gerät so in Gefahr. Woher kommt dieser Mythos? Die Vorfahren unserer Hunde - die Wölfe - leben in Familienverbänden zusammen. Rüde und Wölfin bekommen im Frühling Welpen und ziehen diese liebevoll auf. Die Welpen haben in den ersten Wochen absolute Narrenfreiheit, spielen wild